Ein barocker Klassiker für die Adventszeit

aus: Ludwigsburger Kreiszeitung vom 16.12.2013

Der Philharmonische Chor Ludwigsburg brilliert in der Friedenskirche mit Bachs Weihnachtsoratorium. Unterstützt wurde er dabei vom Filharmonischen Kammerorchester aus Filderstadt.

Von Marion Blum

EIne wunderschöne musikalische Einstimmung auf den dritten Adventssonntag haben rund 450 Konzertbesucher am Samstagabend in der Friedenskirche erlebt. Der Philharmonische Chor Ludwigsburg, das Filharmische Kammerorchester aus Filderstadt sowie der Chor der Musikschule Filderstadt führten Teil eins bis drei des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach (1685-1750) auf. Die Vertonung der Weihnachtsgeschichte mit eingestreuten Chorälen und Arien gilt als Klassiker des adventlichen Konzertprogramms.

Erzählt werden in den ersten drei Kantaten die Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem und die Anbetung durch die Hirten. Die Sängerinnen und Sänger des noch jungen Philharmonischen Chors, der von Ulrich Egerer im Jahr 2007 gegründet wurde, hatte sich zum ersten Mal mit diesem Werk beschäftigt und die Choräle in kurzer Zeit einstudiert.

Die 45 Sänger aus Ludwigsburg sorgten gemeinsam mit dem Chor aus Filderstadt unter der Leitung von Brigitte Häcker, der schon bei zahlreichen Opernprojekten mitgewirkt hat, für einen stimmgewaltigen Eindruck. Perfekt funktionierte das Zusammenspiel mit dem Kammerorchester, das von Robert Wieland geleitet wird. Hauptsächlich spielen die Musiker in Filderstadt-Bernhausen, wo es regelmäßig bei den Neujahrskonzerten auftritt. Bewährt hat sich aber auch die Zusammenarbeit mit Chören aus der Region, wie der Samstagabend bewies.

Den Dirigentenstab hielt an diesem Abend Ulrich Egerer in der Hand. Für jeden Feiertag rund um Weihnachten hat der Komponist Bach eine Kantate geschrieben, für die drei Weihnachtsfeiertage, Neujahr, den Sonntag nach Neujahr und für den Festtag der Heiligen drei Könige. Der Wechsel zwischen Chorälen, Arien und Rezitativen macht den Reiz dieses Werks aus, das zu den beliebtesten und am häufigsten gespielten Werken von Johann Sebastian Bach gehört.

Die Friedenskirche mit ihrem neobarocken Altarraum bot die passende Kulisse für die Aufführung. Mit lang anhaltendem Beifall quittierten die Zuhörer die herausragende Leistung der Musiker. Am Tag darauf wurde das Weihnachtsoratorium unter der Gesamtleitung von Robert Wieland in Filderstadt aufgeführt.

Als Solisten bei der Aufführung in Ludwigsburg brillierten Cornelia Lanz (Alt), Sebastian Mory (Tenor), Hans-Josef Overmann (Bass) und Carolin Samuelis-Overmann (Sopran). Cornelia Lanz ist eine international gefragte Sängerin, die an der Musikhochschule Stuttgart und an der Manhattan School of Music in New York studiert hat und zahlreiche Preise erhalten hat. Mehrere Chöre und Ensembles in der Schweiz leitet Sebastian Mory, der auf eine rege Konzerttätigkeit in In- und Ausland vorweisen kann. Um einen renommierten Künstler handelt es sich auch bei Hans-Josef Overmann. Den Dozenten für Gesang und Fagott an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg führten Konzertreisen durch ganz Europa. Um eine seiner Studierenden handelt es sich um Carolin Samuelis. Die Grundschullehrerin ist seit zehn Jahren als Oratoriensängerin tätig.

 


Dem Artikel war noch ein Foto vom gesamten Ensemble beigefügt.